Wie entstand die Chirophonetik?

Alfred Baur führte gemeinsam mit seiner Frau seit 1953 in Linz eine sprachheilpädagogische Ambulanz.

Er betreute auch Patienten eines neurologisch-psychatrischen Krankenhauses. Darunter war 1972 ein dreijähriger Junge, der keinen einzigen Laut von sich gab, obwohl er gut hörte und auch einigermaßen verstand, was zu ihm gesprochen wurde. Die Ursache dafür war eine Hirnschädigung. Die Bewegungen der Sprechwerkzeuge mussten ihm erst beigebracht werden. Offensichtlich waren bei dem Kind die auditive Wahrnehmung und der Impuls zur Nachahmung der Sprache zu schwach ausgeprägt.

Aus der Gehörlosenpädagogik wusste Alfred Baur, dass das periphere Hören über die Sensibilität der Haut des Rückens angeregt werden kann. Deshalb beschloss er, dem Kind die Lautbildung auf den Rücken zu „schreiben“: Mit seinen Händen übertrug er den Weg der Luftströmung im Mundraum auf die Haut und sprach dazu den jeweiligen Laut. Auf diese Weise konnte der Junge die Sprache nicht nur hörend, sondern auch tastend wahrnehmen.

Nach wenigen Wochen stellten sich erste Erfolge ein: Der Junge wurde fröhlicher und begann zu sprechen.

© 2024 Freie Initiative zur Förderung der Chirophonetik e.V.   |  Impressum  |  Datenschutz  |  erstellt mit easyCMS